Graffiti am Mühlengraben

„Auch, wenn es sich um ein aufwendiges, künstlerisch ansprechendes Graffiti handelt: Es geht hier nicht bloß um Sachbeschädigung oder um die Frage, ob es sich dabei um Kunst handelt. Die Aufrufe, die Stimme für die Stärkung von Frauenrechten zu erheben und für Sichere Häfen zu sorgen, kann man als politisch verstehen und diese Inhalte unterstützen wir als Stadt und ich als Oberbürgermeister. Eine Aufforderung zu Gewalt kann und werde ich allerdings nicht dulden“, äußert sich Rolf-Georg Köhler.

Der Oberbürgermeister nimmt dabei Bezug auf den Teil des Wandgemäldes, der das Gebäude des Neuen Rathauses mit „Kommt Zeit – kommt Rat – kommt Farbanschlag“ übertitelt. Kritik zu äußern und sich im öffentlichen Diskurs mit den schwierigen Themen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen hält Köhler gerade in der aktuellen Zeit für wichtig. Allerdings sei schon der Aufruf zu Gewalt wie beispielsweise Farbanschlägen das absolut falsche Mittel, um sich für eine Sache einzusetzen. Aufs Schärfste verurteile Köhler die aktuellen Brandanschläge auf öffentliche Einrichtungen und den Anschlag auf das Göttinger Amtshaus Ende 2019.

Neben der juristischen Bewertung wägt die Stadt derzeit folglich ab, inwieweit inhaltlich auf das Graffiti reagiert werden soll.